Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen

PMR nach Jacobson (1929) und das Autogene Training gehören hinsichtlich ihrer Wirksamkeit bis heute zu den am gründlichsten untersuchten Entspannungsformen (Vaitl & Petermann 1993; Petermann & Vaitl 1994, Grawe 1994).

Die ursprüngliche Form dieser Methode wurde in den zwanziger Jahren von dem amerikanischen Arzt und Psychologen Edmund Jacobson (1885-1976) entwickelt.

PMR und Autogenes Training haben sich als wichtigste Therapiebausteine innerhalb der Stressbewältigung, der störungsspezifischen, verhaltenstherapeutischen Behandlungsprogramm und zur Unterstützung verhaltensmedizinischen Therapie etabliert.

Jacobson beobachtet, dass Muskelanspannung häufig im Zusammenhang mit innerer Unruhe, Stress, Angstzuständen… auftraten. Sein Ansatzpunkt bei der Entwicklung dieser Methode bestand darin, dass auch der umgekehrte Fall funktionieren müsste. Die Psyche kann Einfluss auf unseren Körper nehmen und körperliche Veränderungen können Änderungen im psychischen Befinden hervorrufen. Hier setzt das Verfahren der Progressiven Muskelrelaxation an!

Der Übende spannt nacheinander verschiedene Muskelgruppen spürbar an und entspannt sie wieder. Man konzentriert sich auf den Unterschied der Empfindungen zwischen Anspannungs- und Entspannungsphase. Durch die Entspannung der Muskulatur werden ein tief greifendes körperliches Ruhegefühl und dadurch eine mentale Entspannung erreicht.

Anwendung von Progressiver Muskelrelaxation bei Krankheiten / Störungen:

Hyperaktivität
Bluthochdruck
Migräne
Durchblutungsstörungen
Asthma bronchiale
gastrointestinale Störungen
Tinitus
Einschlafschwierigkeiten / Schlafstörungen
akute und chronische Schmerzzustände
Angststörungen (Prüfungsängsten, Flugangst...)
stressbedingte Störungsformen
zur Vorbeugung der Krankheiten / Störungen
zur allgemeinen Gesundheitsvorsorge